Hafer in der Pferdefütterung

Der Glaube, dass Hafer Pferde "kirre" macht, also ihr Verhalten negativ beeinflusst, indem sie schwer zu handhaben werden, beruht auf einem Missverständnis darüber, wie Pferde auf verschiedene Futterquellen reagieren. Tatsächlich kann Hafer, wenn er richtig in die Ration integriert wird, ein sehr wertvolles Futtermittel für Pferde sein.

 

Hafer ist eine gute Quelle für lösliche Kohlenhydrate, die Energie liefern. Diese Energie ist besonders nützlich für Pferde mit hohem Energiebedarf, wie Sportpferde oder auch tragende Stuten.

 

Hafer (und andere Getreidesorten) sollten bei Pferden mit Neigung zum Übergewicht, geringem Energiebedarf und Verdauungsproblemen vermieden werden. In solchen Fällen ist Getreide ungeeignet, da es die Energiezufuhr in Form von Kohlenhydraten und Stärke erhöht. Nach der Genesung kann Hafer in der Regel wieder verfüttert werden.

 

Verdaulichkeit

Hafer hat im Vergleich zu anderen Getreidesorten eine relativ hohe Verdaulichkeit. Die Hüllschichten des Hafers sind dünner als die von anderen Getreiden, was die Verdauung erleichtert und das Risiko von Verdauungsproblemen etwas reduzieren kann.

 

Verhaltensreaktionen

Die Annahme, Hafer würde Pferde kirre machen, ist eher auf die erhöhte Energiezufuhr zurückzuführen als auf den Hafer selbst. Wenn ein Pferd mehr Energie über die Nahrung aufnimmt, als es durch Bewegung verbraucht, kann dies zu einer erhöhten Aktivität führen. Dies ist aber nicht spezifisch für Hafer und kann bei jeder Art von Futtermittelaufrüstung auftreten, wenn die zusätzliche Energie nicht durch entsprechende Bewegung abgebaut wird.

 

Anpassung der Ration

Die Schlüsselkomponente ist die ausgewogene Rationierung. Die Aufnahme von Hafer sollte auf die spezifischen Bedürfnisse und den Aktivitätslevel des Pferdes abgestimmt werden. Eine ausgewogene Ernährung, die auch Raufutter und eventuell notwendige Nahrungsergänzungsmittel beinhaltet, sorgt für ein gesundes Gleichgewicht.

 

Wann sollte Hafer nicht eingesetzt werden?

Hafer oder Getreide sollte vermieden werden bei Pferden, die zu Übergewicht neigen, einen geringen Energiebedarf haben, unter Insulinresistenz, metabolischem Syndrom, Laminitis, Verdauungsproblemen oder PSSM leiden. In diesen Fällen kann Getreide die bestehenden Gesundheitsprobleme verschlimmern. Eine individuell angepasste, getreidearme oder -freie Diät, entwickelt mit Fachberatung, ist hier empfehlenswert.

 

Zusammenfassung

Hafer macht Pferde nicht "kirre". Eine korrekte Fütterungspraxis, die den individuellen Bedürfnissen des Pferdes entspricht, minimiert das Risiko unerwünschter Verhaltensänderungen und maximiert die gesundheitlichen Vorteile, die Hafer bieten kann.

 

 

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